Vorschlag: Verwendung des STAR VOTING Verfahrens

Aus Volksabstimmung

Das STAR VOTING Verfahren [1] ermöglicht es wesentlich treffsicherer den gewünschten Kandidaten für das Bundespräsidentenamt zu finden als das bisher angewandte Verfahren. Es benötigt darüber hinaus nur einen Wahlgang. Dies spart Kosten für den Staat und Aufwand für die Bevölkerung.

Das Problem des bisherigen Verfahrens

Das derzeitige Verfahren sieht vor das ein Kandidat mehr als die Hälfte aller Stimmen auf sich vereinigen muss. Gelingt das im ersten Wahlgang nicht, so werden die zwei Kandidaten mit den meisten Stimmen nochmals antreten. Im Ergebnis hat dann ein Kandidat mehr als die hälfte aller Stimmen.[2]. Dieses Verfahren ist jedoch nicht gut dafür geeignet den gewünschten Kandidaten zu ermittlen.

Nehmen wir beispielsweise an, dass 4 Kandidaten (L,M1,M2,R) antreten. Nehmen wir weiters an, dass:

  • Kandidat L links orientiert ist und nicht sehr beliebt ist
  • Die Kandidaten M1 und M2 in der Mitte orientiert sind und auch sehr beliebt sind
  • Kandidat R rechts orientiert ist und auch nicht sehr beliebt ist.
Abbildung 1: Kandidaten nach Beliebtheit und politischer Ausrichtung

Diese Annahmen sind grafisch in Abbildung 1 dargestellt. Bei der Wahl verteilen sich die Stimmen nun auf die einzelnen Wähler. Bei den beiden in der Mitte orientierten Kandidaten teilen sich die Stimmen der Wahler auf, da sie sehr ähnlich positioniert sind. Zudem wählen auch viele in der Mitte orientierten Personen den linken und rechten Kandidaten, da diese nicht sehr extrem weit links oder rechts positioniert sind. Im Ergebnis reduziert sich die Stimmenanzahl von M1 und M2 soweit, dass sie nicht die ersten beiden Ränge für die nachfolgende Stichwahl erreichen. Die unbeliebten Kandidaten L und R gehen also in die Stichwahl. L oder R gewinnt die Wahl, obwohl diese Kandidaten im direkten Vergleich gegen M1 oder M2 keine Chance gehabt hätten.

Diese und ähnliche Entscheidungsprobleme wurden bereits wissenschaftlich untersucht. Das Ergebnis war das sogenannte Arrows Unmöglichkeitstheorem[3]. Das von dem Nobelpreisträger Kenneth Arrow sagt im wesentlichen aus, das es bei rein ordinalen Entscheidungsverfahren (das hier ist so eins), kein faires Entscheidungsergebnis geben kann (bestimmte Mindestanforderungen für eine gute Entscheidung können nicht erfüllt werden).

Beispiel Bundespräsidentenwahl 2016

Um die Praxisrelevanz zu zeigen, wird hier das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl 2016 betrachtet. Bei dieser Wahl sind angetreten (mit meinen persönlichen Einschätzungen der Positionierung):

  • Dr. Alexandder Van der Bellen (eher links)
  • Rudolf Hundstorfer (eher mitte)
  • Dr. Andreas Kohl (eher mitte)
  • Dr. Irmgard Griss (eher mitte)
  • Ing. Norbert Hofer (eher rechts)
  • Ing. Richard Lugner (?)
Abbildung 2: Bundespräsidentenwahl 2016 erster Wahlgang[4]

Die Ergebnisse des ersten Wahlgangs sind in Abbildung 2 dargestellt. Van der Bellen (21,3 %) und Hofer (35,1 %) sind in die Stichwahl gekommen. Nehmen wir an, das Hundsdorfer und Kohl gar nicht angetreten wären. Die Stimmen würden sich auf die anderen Kandidaten verteilen. Der größte Teil dieser Stimmen würde voraussichtlich zu Frau Griss gehen, da die Positionierung ähnlich war. Sie hätte in diesem Fall also beste Chancen gehabt, in die Stichwahl zu kommen. Bekanntlich war das Stichwahlergebnis zwischen Van der Bellen und Hofer sehr knapp. Währe Frau Griss in die Stichwahl gekommen, hätte sie gute Chancen gehabt, recht eindeutig die Stichwahl für sich zu entscheiden. Durch ihre Positionierung eher mittig, hätte sie sowohl die mittigen als auch die linken Stimmen erhalten können, während Hofer eher auf die rechten Stimmen dann hoffen musste. Leider liegen mir keine Untersuchungen vor, wie Irmgard Griss im direkten Vergleich mit den Kandidaten abgeschnitten hätte.

Auch wenn sich hier keine definitiven Aussagen treffen lassen, zeigt es doch wiederum die Problematik dass es extrem abhängig davon ist, wie sich die Kandidaten sich gegenseitig die Stimmen aufteilen. Das Ergebnis wird dann eher davon bestimmt, ob sich ein Kandidat sich anders als die anderen positionieren kann und nicht ob er ein guter Kandidat für die Bevölkerung ist.

Die Lösung

Die Lösung wurde 2014 bei einer Debatte eine Wahlkonferenz in der Universität von Oregon [5] entwickelt. Es vereint auf einfache weiße ordinales (ranking) und bewertendes (score) Entscheiden. Dabei sorgt dass das bewertende Element, jede stimme in gleicher Weiße zählt. Das ordinale Element, dass ehrlich und nicht strategisch gewählt werden kann.

Wie funktionierts?

Am Stimmzettel wird nicht nur mehr eine Möglichkeit für ein Kreuz geboten, sondern für jeden Kandidaten kann von 0 bis 5 an einer Bewertungsskala bewertet werden. Dabei ist es möglich auch zwei Kandidaten die gleiche Punkteanzahl zu geben. Damit hat der Wähler gewählt. Die Auszählung erfolgt in zwei Schritten:

  1. Bewertende Auszählung: Es werden für alle Kandidaten, jeweils alle Punkte zusammengezählt.
  2. Ordinale Auszählung: Die beiden Kandidaten mit der höchsten Punkteanzahl gehen in die Stichwahl. Hierbei werden die bereits abgegebenen Stimmzettel nochmals ausgezählt. Diesmal wir nur darauf geachtet, welcher der beiden Kandidaten die höhere Punkteanzahl hat. Somit erhält man das Stichwahlergebnis.

Ist STAR VOTING für die österreichische Bundespräsidentenwahl technisch umsetzbar?

Ja. Es braucht keine weiteren technischen Hilfsmittel. Lediglich der Stimmzettel muss anders gestaltet werden (mit Punktesystem). Diese Lösung bringt nicht nur ein besseres Ergebnis, sondern spart auch Aufwand und Geld, da ein zweiter Wahlgang nicht notwendig oder sinnvoll ist.

Welche Entscheidungsqualität ist von STAR VOTING konkret zu erwarten?

Das Star Voting zeichnet sich durch fünf Eigenschaften aus:[6]

  • Gleichheit: Jede Stimme wird gleich gezählt. Es kommt nicht zu einem aufsplitten bei ähnlichen Kandidaten.
  • Ehrlichkeit: Es veranlasst den Wähler seine ehrliche Wahl zu machen und nicht auf Taktiken, wie z.B.: das Wählen des geringeren Übels um eine bestimmte Person zu verhindern.
  • Genauigkeit: Es bildet mit hoher Genauigkeit den Wählerwillen ab.
  • Einfachheit: Es ist sowohl für den Wähler als auch in der Auswertung einfach.
  • Expressivität: Der Wähler kann seinen Willen differenziert zum Ausdruck bringen.

Gleichheit

Der Gleichheitsbegriff in der Wahltheorie hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Um als gleich zu gelten, ist es nicht nur erforderlich, dass jede Stimme gleich viel zählt, sondern das Wahlverfahren auch den Test des Gleichgewichts (Englisch: test of balance) besteht.[7] Das bedeutet, wenn eine Person A eine bestimmte Wahl abgibt dann muss auch eine Person B die Möglichkeit haben eine Gegenstimme abzugeben, welche die Stimme von Person A ausgleichen kann. Dies ist bei dem bisherigen Verfahren nicht der Fall, wird aber von STAR VOTING erfüllt. Diese Eigenschaft ist wichtig, da sie die oben beschriebene Problematik der Stimmaufteilung löst.

Ehrlichkeit

Durch den Stichwahlschritt im STAR VOTING wird der Person jeglicher Anreiz genommen strategisch zu wählen. Hierzu gibt es genaue Untersuchungen [VSE chart]

Referenzen

Stimmungsbild

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Thema:
Verwendung des STAR VOTING Verfahrens
Mit diesem Wahlverfahren kann in fairer Weise ein Präsident ermittelt werden. Dabei geht es nicht um die Mehrheit, sondern darum einen möglichst guten Kandidaten als Präsident auszuwählen.
Das gewohnte Verfahren beibehalten. Wenn ein Kandidat nicht mehr als 50% der Stimmen auf sich vereinigt, dann wird eine Stichwahl durchgeführt.

Passiv bzw. Nulllösung: Die derzeitige Situation wenn nichts anderes entschieden wird.

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