Manifest gegen die Mehrheitsentscheidung: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Mehrheitsentscheidung führt, wie hier gezeigt wurde, zu keinen guten Entscheidungen. | Die Mehrheitsentscheidung führt, wie hier gezeigt wurde, zu keinen guten Entscheidungen. Zudem zeigt die wissenschaftliche Betrachtung (Abbildung 1), dass nur noch die Zufallsauswahl schlechter abschneidet als die Mehrheitsentscheidung. Aus diesen Gründen sollten wir speziell im politischen Kontext nicht weiter auf die Mehrheitsentscheidung vertrauen, sondern zu Methoden wechseln, welche diese Nachteile nicht in sich tragen. Mehr finden Sie dazu in [[Algorithmus für ein faires entscheiden|Faire Entscheidungen]]. | ||
[[Datei:Bayessian Regret.png|430px|mini|Abbildung 1: Bayische Verlustfunktion (entspricht sinngemäß das Bedauern einer Entscheidung) für verschiedene Entscheidungsmethoden.<ref>https://rangevoting.org/BayRegsFig.html</ref>]] | |||
=== Referenzen === | |||
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Aktuelle Version vom 21. März 2024, 10:06 Uhr
Die Mehrheitsentscheidung wird derzeit sowohl im privaten als auch in politischen Kontext als faires Mittel um zu einer Entscheidung zu gelangen erachtet. Doch ist das wirklich so?
Die zwei großen Probleme der Mehrheitsentscheidung
Durch die Mehrheitsentscheidung werden im Vergleich zu einer Alleinentscheidung (diktatorische Entscheidung) alle mit in die Entscheidung mit eingebunden. Das hat den Vorteil dass die Gruppe oder die Bevölkerung nicht von der Willkür einiger weniger abhängig ist. Dieser Vorteil in der Kombination der Einfachheit hat wohl dazu geführt, dass die Mehrheitsentscheidung als allgemein akzeptierter Standard für gemeinsames Entscheidungen verwendet wird. Doch es gibt zwei große Nachteile dieser Entscheidungsmethodik:
- Die Überstimmten haben kein Stimmgewicht in der Entscheidung
- Einschränkung der Lösungsoptionen
Die Überstimmten haben kein Stimmgewicht in der Entscheidung
Wenn jemand eine Entscheidung zu einem bestimmten Sachverhalt durchführt. Dann ist sein oder ihr Ziel mehr als die hälfte aller Stimmen für sich zu gewinnen. Um diese 51% möglichst zu erreichen, kann es für die 49% durchaus viel schlechter werden. Es spielt nämlich in der Entscheidung keine Rolle ob die 49% gleich gut, besser oder eben schlechter danach da stehen. Möchte man also die 51% erreichen, dann kann man und wird es im Normalfall auch tun, den Entscheidungsvorschlag für die Mehrheit optimieren. Dabei wird es häufig so sein, dass die Besserstellung der Mehrheit dadurch optimiert wird, dass es für den Rest schlechter wird. Es spielt keine Rolle für das Entscheidungsergebnis wie schlecht es für die 49% wird, aber es erhöht die Bereitschaft dafür zu Stimmen für die die davon profitieren. Im Ergebnis führt die Mehrheitsentscheidung also oft zu sehr unfairen Situationen der betroffenen.
Einschränkung der Lösungsoptionen
Eine Themen bzw. Problemstellung lässt sich oft auf vielfältige Art und Weise lösen. Wird die Mehrheitsentscheidung herangezogen, so können die Abwägungen nicht transparent und geordnet erfolgen. Über mehrere Lösungsvarianten abstimmen zu lassen würde sofort zu einem Stimmaufteilungsproblem führen, bei denen zueinander ähnliche Lösungen benachteiligt würden. Ohne diese geordneten Abwägungen zwischen den Lösungsvarianten kommt dann eine Entscheidungsvariante zur Entscheidung, die alles andere als optimal für die Gesamtheit ist.
Eine weitere Variante ist, dass bereits eine kleine Gruppe den Entscheidungsvorschlag vorbereitet hat und dieser dann auch zur Entscheidung gebracht wird, ohne dass noch adäquat abgewogen werden kann, ob es nicht noch viel bessere Vorschläge für den Sachverhalt geben würde.
Ein Nein zur Mehrheitsentscheidung
Die Mehrheitsentscheidung führt, wie hier gezeigt wurde, zu keinen guten Entscheidungen. Zudem zeigt die wissenschaftliche Betrachtung (Abbildung 1), dass nur noch die Zufallsauswahl schlechter abschneidet als die Mehrheitsentscheidung. Aus diesen Gründen sollten wir speziell im politischen Kontext nicht weiter auf die Mehrheitsentscheidung vertrauen, sondern zu Methoden wechseln, welche diese Nachteile nicht in sich tragen. Mehr finden Sie dazu in Faire Entscheidungen.